Alle Artikel von A-Z Einbringen und Verdichten von Frischbeton im Winter

Auch bei kaltem Wetter ist das Transportbetonwerk und das Prüflabor Partner für Lieferung von normgerechtem Qualitätsbeton. Erfahrung und gründliche Forschung machen es möglich, Transportbeton bei kühler Witterung so herzustellen, zu liefern und einzubauen, dass er allen Anforderungen gerecht wird.

Nach DIN 1045-3:2012-03 2.8.2, darf bei einer Lufttemperatur zwischen +5°C und -3°C die Temperatur des Betons beim Einbringen +5°C nicht unterschreiten. Bei Betonsorten mit einem Zementgehalt unter 240 kg, oder Zementen mit niedriger Hydratationswärme, darf die Temperatur +10°C nicht unterschreiten.

Bei Lufttemperaturen unter -3°C muss die Bodentemperatur mindestens +10°C betragen und sollte wenigstens 3 Tage auf mind. +10°C gehalten werden bzw. bis eine ausreichende Festigkeit erreicht ist. Die Frischbetontemperatur darf +30°C nicht überschreiten.

Diesen normgerechten Frischbeton liefert das Transportbetonwerk erfahrungsgemäß mit einem Aufpreis, den es für den Mehraufwand bei der Herstellung und Lieferung bei kaltem Wetter benötigt.

Bei kaltem Wetter kann die erwünschte schnelle Festigkeits- und Wärmeentwicklung durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

  • Erhöhte Frischbetontemperatur durch gezielte Erwärmung des Anmachwassers und/oder Erwärmung der Gesteinskörnung im Transportbetonwerk.
  • Verwendung von Zementen höherer Festigkeitsklassen, wie z. B. CEM I 42,5 R, die schneller erhärten und mehr Wärme entwickeln als andere Zemente.
  • Erhöhung des Zementgehaltes bei sonst gleichen Ausgangsstoffen, hierdurch wird die Festigkeitsentwicklung beschleunigt.
  • Herabsetzung des Wasserzementwertes, denn Betone mit niedrigem Wasserzementwert erstarren und erhärten schneller und entwickeln auch mehr Wärme.

Betonieren bei kaltem Wetter erfordert auch auf der Baustelle entsprechende Vorbereitungen, wobei folgendes grundsätzlich beachtet werden muss:

  • Nicht gegen gefrorene Bauteile betonieren.
  • Den vorgewärmten Transportbeton zügig in ggf. vorgewärmte Schalung einbringen und sofort verdichten.
  • Dem Beton keine chloridhaltigen Beschleuniger zusetzen, diese erhöhen die Korrosionsgefahr – bei Spannbeton sind sie auch nicht gestattet.
  • Transportgeräte der Baustelle gegen Wärmeentzug nach Möglichkeit schützen und keine Förderbänder verwenden.
  • Schalungsflächen und Bewehrung frei von Eis und Schnee halten, jedoch nie mittels Wasserstrahl, sondern durch Wärmebehandlung, z. B. Mit Flammgeräten.
  • Oberflächen nicht zu früh abziehen, denn dies kann später zu erhöhtem Abtrieb und Staubentwicklung führen.
  • Nach dem Einbau den Beton durch Ummantelung vor Wärmeentzug schützen, z. B. durch Abdeckung mit Folie oder wasserdichtem Papier, durch trockene Stroh- und Schilfmatten. (Abdeckung nicht unmittelbar auf die Betonoberfläche legen.)
  • Darunter liegenden Raum erwärmen, um Vereisung zu verhindern.
  • Einstechlöcher im Beton, z. B. mittels Rundstahl, vorsehen, dadurch besteht die Möglichkeit zur laufenden Messung der Betontemperatur im Inneren.
  • Reifeprüfung einsetzten und so die Temperatur- und Festigkeitsverläufe nachhalten und protokollieren.