Unter Kiesnestern versteht man beim erhärtenden Beton eine sehr grobe Struktur, bei der Mehlkornanteil und die Zementschlämme nahezu völlig fehlen und nur die groben Zuschlagstoffe sichtbar sind.

Kiesnester befinden sich häufig an Wandfüßen und im Bereich von Bewehrungskonzentrationen. Sie entstehen durch schlechte Verdichtung des Betons, nicht abgestimmtes Größtkorn, oder durch gebrochenen Zuschlag, der ein "Zusammenrutschen" und Gleiten des Betons an der Schalhaut, aber auch im Kern verhindert. Kiesnester beeinflussen in starkem Maße die Karbonatisierung des Betons, da Sauerstoff und Wasser tief in das Betongefüge eindringen können. Schon nach wenigen Wochen kann die Passivschicht des Stahles aufgehoben werden, der Stahl rostet.