Alle Artikel von A-Z Technologische Grundlagen für das Betonieren im Winter

Technologische Grundlagen für das Betonieren bei niedrigen Temperaturen

Um guten Beton bei niedrigen Außentemperaturen zu erhalten, sind zwei Zusatzforderungen zu erfüllen:

1. Die Frischbetontemperatur muss beim Einbringen in die Schalung so hoch sein, dass der Erhärtungsprozess eingeleitet wird.

2. Der eingebrachte und verdichtete Frischbeton muss warm und feucht gehalten werden um ausreichende Festigkeitssteigerungen zu ermöglichen.

Friert der Frischbeton durch, so wird er zerstört, wenn das in ihm befindliche Wasser zu Eis wird bevor seine Festigkeit 5 N/mm² erreicht hat. Es muss also dafür gesorgt werden, dass der Beton möglichst rasch eine solche Mindestfestigkeit erhält. Das erreicht man durch Verwendung von Mischungen mit „schnellen“ Zementen, einem ausreichenden Zementgehalt und einem niedrigen Wasserzementwert, kleiner 0,6. Während der Zeit der Anfangserhärtung sollte die Betontemperatur nicht unter +10°C abfallen.

Frischbeton-Temperatur: Die Temperatur des Betons während des Erhärtens wird wesentlich beeinflusst durch die des Frischbetons. Deswegen sollte der Frischbeton möglichst warm (jedoch nicht über 30°C) angeliefert werden. Solchen Beton zu liefern sind Transportbetonwerke, bis zu gewissen Grenzen, ausgerichtet.

Abdeckung: Um eine günstige Betontemperatur während der Anfangserhärtung zu erzielen, muss der angewärmte Beton möglichst schnell nach dem Einbau wärmedämmend abgedeckt werden. Die Abdeckung schützt den Beton vor zu schneller Wärmeabgabe. Eine hohe Betontemperatur ist für den Erhärtungsfortschritt günstig.

Nachbehandlung: Ist der Beton mit der erforderlichen Temperatur eingebracht und verdichtet worden, muss er durch Entsprechende Isolierung so lange vor dem Gefrieren geschützt werden bis er gefrierbeständig ist. Dies ist normalerweise bei einer Druckfestigkeit von mindestens 5 N/mm² der Fall. Heizgeräte lassen sich leicht aufstellen und betrieben. Für die Nachbehandlung ist im Allgemeinen folgendes zu beachten:

  • Laufende Messungen der Betontemperatur, z. B. Thermometer in eingebrachte Löcher, Laserthermometer und Reifeprüfung am Frischbeton.
  • Zerstörungsfreie Betonprüfung mit dem Kugelschlag- oder Rückprallhammer. ( Achtung gilt erst ab einem Betonalter von 7 Tagen)
  • Festigkeitsverlauf mittels Reifecomputer am Frischbeton nachmessen.
  • Sinkt die Betontemperatur während des Erhärtens zeitweise unter 0°C ab, so sind die Ausschalfristen mindestens um diese Zeitspanne zu verlängern.
  • Während der Erhärtungszeit den Beton ständig gut ummantelt und isoliert halten. Bei kaltem und trockenem Wetter ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft sehr niedrig, daher um Spannungen und Schrumpfrisse zu vermeiden, den Beton möglichst lange feucht halten. Isolierung schützt auch vor Windeinfluss und gegen Niederschläge – vor allem auch nach dem Ausschalen.