Baustellen Zementprismen einschlagen

Ab ca. 1850 wird in Deutschland Zement, der dem heutigen Zement entspricht, hergestellt. 1876 fand ein Treffen der Zementhersteller statt, bei dem zur Vereinheitlichung der Zementqualität erstmals einheitliche Vorschriften zur Lieferung und Prüfung von Portland-Cement aufgestellt wurden. Diese „NORMEN FÜR EINHEITLICHE LIEFERUNG UND PRÜFUNG VON PORTLAND-CEMENT“ wurde vom königlich preussischen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, mittels Zirkularerlass vom 28. Juli 1887 bekannt gemacht. In diesen Normen wurden Anforderungen an die Bindezeit (Erstarrungsbeginn), Volumenbeständigkeit, Feinheit der Mahlung und Festigkeitsproben festgelegt.

Unter Anfertigung der Cement-Sandproben durch Handarbeit wird ausgeführt:

… Mit dem so erhaltenen Mörtel werden die Formen unter Eindrücken auf einmal so hoch angefüllt, dass sie stark gewölbt voll werden. Man schlägt nun mittels eines eisernen Spatels von 5-8 cm Fläche, 35 cm Länge und im Gewicht von ca. 250 g den überstehenden Mörtel anfangs schwach und von der Seite her, dann immer stärker, solange in die Form ein, bis derselbe elastisch wird und an seiner Oberfläche sich Wasser zeigt. Ein bis zu diesem Zeitpunkt fortgesetztes Einschlagen von etwa 1 Minute pro Form ist unbedingt erforderlich. . . .

So wurde Zement tatsächlich in die Form eingeschlagen. Diese Verfahrensweise wurde bis zum frühen 20. Jahrhundert praktiziert.