Mit Rissbreite bezeichnet man den Abstand der Rissufer senkrecht zum Rissverlauf. Im oberflächennahen Bereich kann es zu einer Aufweitung der Rissufer durch Austrockungs-, oder Schwindvorgänge kommen. Deshalb sollte die Messung und Auswertung Fachleuten vorbehalten bleiben.

Rissbreitenänderungen können verschiedene Ursachen haben:

  • kurzzeitige Änderungen z.B. infolge von Verkehrslasten
  • tägliche Änderungen z.B. infolge Sonneneinstrahlung und Tag-Nacht Temperaturdifferenz
  • langzeitige Änderungen z.B. meteorologisch, oder jahreszeitlich bedingt

Eine wichtige Hilfe bei der ersten Rissbewertung sind Rissbreitenmesser (Vergleichsmaßstab). Die Skalierung ermöglicht die Bewertung der oberflächlichen Rissbreite zum Betrachtungszeitpunkt von 0,1 bis 5 mm.

Meist verwendet man in der Praxis einen Vergleichsmaßstab, den man auf den Riss legt und durch den Vergleich der Linienbreite lässt sich die entsprechende Rissbreite ablesen. Verwendung finden auch Lupen, z.T. mit Beleuchtung, in deren Optik ein Maßstab von 0,1 bis 10 mm aufgetragen ist.

Im oberflächennahen Bereich weisen Risse, bedingt durch Ausbrüche an den Rissflanken, oder Austrocknungsvorgänge, häufig deutlich höhere Breiten aus als im weiteren oberflächennahen Rissverlauf. Darauf ist bei der Bewertung zu achten.